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SaTho Tango präsentiert Otto Eders und Brigitte Belfins Zeitschrift el tango


Leseprobe aus el tango Heft 5
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Aus DIE MILONGA IST EINE MIKROWELT.

Im Tango de Salón gibt es vier Wahrheiten: die Umarmung, das Gehen, die Fortbewegung auf der Tanzfläche und die Improvisation. Um ein optimales Niveau zu erreichen, sollte der Gesellschaftstanz eines Paares mit Bewegungen ohne einer vordefinierten Choreografie schlussendlich Eleganz, Sensibilität und Spiel vereinen; mit anderen Worten: Haltung, Rhythmusgefühl und Kreativität. Zwar sind den Tanzkombinationen keine Grenzen gesetzt, sie sind unendlich, wie die Art, auf die jeder die Musik hört und den Takt mit Schritten unterteilt, den Tanz selbst lernt man aber erst nach und nach kennen. Jede Begegnung erfordert eine allmähliche Annäherung, jeder Tango ist eine Stiege, die das Paar, während es sich zusammen bewegt, Stufe für Stufe hinaufsteigt; mit dem Ziel, dass beide mit einem einzigen Körper tanzen, dass der Tango, aus einem Plural geboren, zum Singular wird.

 

Aus DIESE MAGIE MUSST DU AUS DEINER SEELE HOLEN.

Ich beobachte seit 1955 die Entwicklung. Gravierend wurde es, als, ab 1985, der Tango in Europa und den USA attraktiv wurde; nicht wegen der Musik oder der Sänger, sondern wegen der Tänzer aus der “Tango Argentino“-Show. In diesem Spektakel wurde mit offenen Figuren getanzt; und diese wurden in der Folge unterrichtet. Daraus resultiert, dass die Europäer, wenn sie nach Buenos Aires gekommen sind, in der milonga nicht tanzen konnten: sie haben Bühnen-Figuren beherrscht, aber nicht die Umarmung, diese spezielle Art der Verständigung zwischen zwei Körpern, den Tango, der ein tanzbares Gefühl ist, eine sinnliche Kommunikation, eine emotionale Geschichte, die drei Minuten dauert. Ich glaube, langsam wird man sich rund um die Welt dieser Tatsache bewusst.



Aus TANGO IST PER SE NICHT THERAPIE

Diese und noch andere Bewegungsqualitäten gehören zum Bewegungsbild des Tango Argentino und bilden gleichsam einen Bewegungscode, in dem ein Selbstentwurf, ein Konzept über den Anderen, die Umwelt, man könnte sogar sagen eine Weltanschauung enthalten sind. Diese Tatsache kann man durch ein relativ einfaches Experiment anschaulich bzw. verständlich machen, wenn man einer Gruppe von Menschen, die keine Tangotänzer sind, die folgende oder ähnliche Anweisungen zu einer Tanzimprovisation gibt: Bildet Paare die während des Tanzes zusammenbleiben. Das Paar befindet sich immer in weiterer oder engerer Umarmung, eine Person führt die Schritte in den verschiedensten Richtungen (vor,rück, seit) und die andere folgt, Zur Führung dient die Gewichtsverlagerung des Führenden (seine Schritte) sowie auch dessen hauptsächliche Torsion des Rumpfes nach links bzw. rechts. Bewegt die Arme hauptsächlich als fixe Verbindung zum Oberkörper und nicht davon isoliert … etc. Befragen wir hernach die Teilnehmer wie sie sich selbst, den Anderen, die Beziehung zum Tanzpartner/in, die Umwelt erlebt haben, so werden wir eine Menge über die im Bewegungsbild des Tangos kodifizierten Selbst– und Weltkonzepte erfahren, aber auch einiges über die Vielfalt an persönlichen Themen, welche die Auseinandersetzung mit diesen Konzepten beim Einzelnen ausgelöst hat.










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